#8: Grundgesetz 75 Jahre - Teil 5 Christoph Gusy über die Weimarer Reichsverfassung und das Grundgesetz
Shownotes
„Aufbruch in die Demokratie – 100 Jahre Weimarer Reichsverfassung“ hieß die Sendung, für die ich vor fünf Jahren den Verfassungsrechtler Christoph Gusy interviewt habe. Wir sprechen über die überaus schwierige Situation nach dem ersten Weltkrieg, in der die Verfassung zustande kam, die erste republikanische und demokratische Verfassung in Deutschland. Das Volk war die verfassunggebende Gewalt, ein Volk aus Frauen und Männern, denn das Frauenwahlrecht war in Deutschland eingeführt worden, als einem der ersten Länder der Welt. Das Thema Gleichberechtigung wurde in die Verfassung von Weimar geschrieben. Sie enthielt auch sehr viele soziale Standards. Recht auf Arbeit oder Unterstützung. Recht auf einen Mindestlohn. Recht auf eine Wohnung. Wirtschaftliche Mitbestimmung im Betrieb und im Unternehmen.
Die Verfassung hatte nur 14 Jahre Bestand. Sie war jedoch nicht dafür verantwortlich – wie vielfach angenommen – dass die Weimarer Republik 1933 scheiterte. Es war eine „gute Verfassung in schlechter Zeit“, wie es im Untertitel von Christoph Gusys Buch über 100 Jahre Weimarer Verfassung heißt, das 2018 erschienen ist.
In unserem Interview geht es, wie auch im Buch, darum, was aus der Weimarer Verfassung gelernt werden konnte, im Guten wie im Schlechten. Einiges findet sich im Grundgesetz wieder.
Christoph Gusy hat den Lehrstuhl für Lehrstuhl für Öffentliches Recht, Staatslehre und Verfassungsgeschichte an der Universität Bielefeld inne.
Links
Lehrstuhl in Bielefeld: https://www.uni-bielefeld.de/fakultaeten/rechtswissenschaft/ls/gusy/lehrstuhlteam/lehrstuhlinhaber/
Christoph Gusys Buch: https://www.mohrsiebeck.com/buch/100-jahre-weimarer-verfassung-9783161553431
Nikolaus Forgó im Gespräch mit Christoph Gusy über seinen Aufsatz „Delegitimierung des Staates“ – Video vom 20.3.2023 https://www.youtube.com/watch?v=TSXVo0noXzI
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